Fotografische Betrachtungen über Berlin 10 Jahre
nach der Öffnung.
Eine Chronik der Ereignisse 1961-1989 in Fotos und Dokumenten, Graffitis und
Sprüchen, Gedichten und Bildern. (Heyne-Verlag)
Abgebildet werden auch einige Fotos von Heiko Burkhardt, dem Herausgeber von
Berliner Mauer Online
Rezensionen Amazon.de:
Mit der überraschenden Öffnung der Grenze in der Nacht vom 9. zum 10. November
1989 hatte die Berliner Mauer, jahrzehntelang steinernes Symbol des geteilten
Deutschlands, ihren Schrecken verloren. Mit der gleichen deutschen Gründlichkeit,
mit der die Mauer in 30 Jahren errichtet und perfektioniert worden war, ging man
nun daran, sie aus dem Stadtbild Berlins zu tilgen.
"Alle Beteiligten haben dazu beigetragen, daß
die Schande der deutschen Teilung nirgendwo in Berlin sichtbar ist",
kommentierte der Direktor des Deutschen Historischen Museums 1997, stets
politisch korrekt, das fast völlige Verschwinden der Mauer. Doch damit droht
Deuschland auch eines Denkmals verlustig zu gehen, das wie kein zweites geeignet
scheint, den menschenverachtenden Charakter des SED-Regimes der Nachwelt zu
offenbaren.
Christine Proskes Bildband Die Mauer. Chronik
eines Aufbruchs ruft das geschichtsträchtige Bauwerk wieder in Erinnerung. Die
Fotos zeigen die Bauarbeiten am 13. August 1961, sie zeigen Menschen, die den
Sprung in die Freiheit wagten, und andere, die trotz der Mauer den Kontakt zu
ihren Verwandten "drüben" nicht abreißen lassen wollten. Vor allem
aber ist Die Mauer ein Dokument der künstlerischen Auseinandersetzung mit einer
unmenschlichen Grenze, die nicht nur eine Stadt geteilt, sondern auch Familien
getrennt, Verwandtschafts- und Freundschaftsbeziehungen durchschnitten und
vielfaches menschliches Leid verursacht hat.
In Fotos und Dokumenten, Graffitys und Sprüchen,
Gedichten und Bildern liefert Christine Proske eine Chronik der Ereignisse in
den Jahren 1961 bis 1989. Aber die letzten Seiten ihres Buches widmet sie dem
engagierten Kampf einiger weniger "Mauerschützer", die versuchen, die
letzten Überreste der Berliner Mauer vor dem endgültigen Abriß zu bewahren.
--Stephan Fingerle
|