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 East Side Gallery

Die East Side Gallery 2013: Proteste gegen den Teilabriss

Jahrelang ist die East Side Gallery, das längste erhaltene Stück der Berliner Mauer, ein Anlaufpunkt für Touristen gewesen und hat Berliner nur wenig beschäftigt. In den letzten Jahren schreiten am Spree-Ufer jedoch zunehmend Umgestaltungs- und Baumaßnahmen voran. Seit März 2013 ist auch die East Side Gallery von ihnen betroffen.

Mit einem Mauerstück, das am 2. März aus der Mauer an der Mühlenstraße herausgebrochen worden ist, hat alles angefangen. Man entfernte es im Zuge von Vorbereitungen für Bebauungsarbeiten des Grundstücks, das hinter der East Side Gallery direkt an der Spree gelegen ist. Ein Investor will am Ufer ein Hochhaus mit Luxuswohnungen errichten. Innerhalb kürzester Zeit haben sich empörte Berliner auf der Straße zusammen gefunden, um gegen die Bebauung zu protestieren. Die Arbeiten sind daraufhin vorerst niedergelegt worden. Auch in sozialen Netzwerken im Internet wurden Gegner mobilisiert, während auf anderen Homepages wie beispielsweise gutefrage.net Meinungen zum Teilabriss diskutiert wurden.

Prominenz schaltet sich in den Protest ein

Der regierende Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit, schaltete sich schnell ein und versuchte gemeinsam mit dem Investor und dem Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg eine Lösung zu finden. Die Idee war, anstelle des geplanten 23 Meter breiten Durchbruchs ein bereits bestehendes Loch zu vergrößern.

Anfängliche Proteste der Bürgerinitiative trafen auf viele Verbündete und in den Medien auf starke Aufmerksamkeit. Sogar Sänger David Hasselhoff setzte sich für den Erhalt der Mauer ein und sang vor Tausenden vor der East Side Gallery. Galt er seit Jahren mit seinem Lied 'I've been looking for freedom' als Symbol für den Fall der Mauer und die Wiedervereinigung Deutschlands, plädierte er nun dafür, die Mauer stehen zu lassen.

Die Bauarbeiten gingen dennoch weiter

Die Arbeiten hinter der East Side Gallery konnten dennoch nicht verhindert werden. Im Mai 2013 hat die Initiative, die für den Erhalt der Berliner Mauer kämpft, Risse in dieser beklagt. Auch der Gehweg vor der Mauer soll sich deutlich abgesenkt haben. Die Schäden wären offensichtlich durch Arbeiten auf dem besagten Grundstück an der Spree entstanden. Den Forderungen nach Baustopp und Prüfung der Schäden wurde aber nicht nachgekommen. Die beauftragte Baufirma verwies stattdessen darauf, dass schon vor Beginn der Arbeiten die Absenkung aufgefallen wäre.

Aktuell, im Herbst 2013, sind die Proteste vieler missmutiger Berliner nun beinahe verstummt. Einzig die Mitglieder der Initiative 'East Side Gallery retten' machen Druck. Die Bauarbeiten gehen nämlich voran, obwohl von Berliner Politikern offiziell nach wie vor über eine Lösung in diesem Streit nachgedacht wird. Die Baugegner werfen den Politikern vor, Verhandlungen nur zum Schein zu führen und verweisen derweil auf den Denkmalschutz, den sie verletzt sehen. Nicht nur die Berliner Mauer selbst darf demnach nicht verändert werden, sondern auch nicht die Umgebung, wenn dadurch die Eigenart des Denkmals beeinträchtigt wird. Im Schatten eines Hochhauses sieht die Initiative den mahnenden Charakter des Denkmals verloren gehen.

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