|
Traurige
Berühmtheit erhielt die Bernauer Straße mit dem Bau der Berliner
Mauer. Die Häuserfronten der im Stadtbezirk Mitte gelegenen Häuser
standen noch im Ostteil der Stadt, der Bürgersteig dagegen lag schon
auf Westberliner Gebiet.
Bis zum 13. August 1961 fiel keinem der Anwohner die bereits
vorhandene Interzonengrenze besonders auf. Zwar erinnerten Schilder
daran, daß der jeweilige Sektor verlassen wird, aber man konnte ohne
größere Schwierigkeiten von der einen zur anderen Straßenseite
wechseln, Freunde, Verwandte oder Nachbarn besuchen oder einfach nur
nebenan im Tante Emma Laden einkaufen gehen.
Die endgültige Trennung der Stadt und auch der Bernauer Straße wurde
in den frühen Morgenstunden des 13. Augusts 1961 vollendet, als
Volkspolizei, Volksarmee und die Kampfgruppen der DDR die Grenze
abriegelten und somit das Passieren der Grenze unmöglich machten.
Anfangs gelang es noch einigen Anwohnern, aus den Fenstern ihrer
Wohnungen in den Westsektor zu springen, doch schon bald wurden die
Fenster vermauert und die Mieter mußten aus ihren Wohnungen
ausziehen.
1962 flüchteten 57 Berliner durch den längsten Tunnel unter der
Mauer nach Westberlin. Der Tunnel verlief in 12 Meter Tiefe, war 145
Meter lang und nur 70 cm hoch.
38 Westberliner, unter ihnen Reinhard Furrer, der als erster
westdeutscher Astronaut ins All flog, gruben den Tunnel von einer
stillgelegten Bäckerei in der Strelitzer Straße unter der Mauer in
der Bernauer Straße hindurch und erreichten Ostberlin auf einem
Hinterhof der Strelitzer Straße.
Aber schon nach drei Tagen wurde der Tunnel entdeckt und wenig später
gesprengt.
Gesprengt wurden Jahre später auch die Häuser der Bernauer Straße,
um Schuß- und Sichtfreiheit für den Todesstreifen zu bekommen.
Foto: Im ehemaligen Todesstreifen, April 2000
|
Externe Links
Dokumentationszentrum Berliner Mauer
Evangelische Versöhnungsgemeinde
|
|
|