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  Flucht in den Westen
Plakat Flucht in den Westen 1946, ein Jahr nach dem Ende des 2. Weltkrieges, began die sowjetische Militäradministration, die Demarkationslinie zwischen dem sowjetischen und den westlichen Sektoren zu sichern.

Das Reisen zwischen den Sektoren in Deutschland wurde eingeschränkt und ein Interzonenpass war für Reisen zwischen den Sektoren erforderlich.
Der Interzonenpass war 30 Tage gültig und Reisende mußten den Pass bei den zuständigen Behörden beantragen, die einen Antrag auch ablehnen konnten.
Das Überqueren der Sektorengrenze zwischen Ost- und West-Deutschland war noch möglich, wurde aber immer gefährlicher.

Tausende ostdeutsche Bürger flüchteten jeden Monat über die Grenzen zwischen Ost- und West-Deutschland sowie über Berlin in den Westen.

Am 26. Mai 1952 beschloß die Regierung der DDR, die Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland zu schließen und das illegale Überqueren unter Strafe zu stellen.
Der sicherste Weg, um in den Westen zu gelangen, ist Berlin. 
Zwar sind einzelne Straßen zwischen Ost und West gesperrt und vereinzelt finden Kontrollen an der Sektorengrenze statt, aber die Sektorengrenze zu passieren, ist relativ ungefährlich.
Viele DDR-Bürger fahren nach Ost-Berlin, kaufen sich dort eine Fahrkarte für die S-Bahn oder U-Bahn und fahren in den Westteil der Stadt.
In West-Berlin angekommen, melden sich die Flüchtlinge im Notaufnahmelager Marienfelde und werden nach Westdeutschland ausgeflogen oder bleiben in West-Berlin.
  
Am 13. August 1961 wird durch die Regierung der DDR das letzte "Schlupfloch" geschlossen: Die Grenze zwischen  Ost- und West-Berlin wird abgeriegelt und es wird begonnen, eine Mauer zu errichten.
Ost-Berlinern und DDR-Bürgern wird es unmöglich gemacht, die DDR ohne Genehmigung zu verlassen.

In den ersten Tagen des Mauerbaus gelingt es noch etlichen Menschen, in den Westsektor zu fliehen. Viele klettern über die Drahtsperren oder die Mauer, springen aus den Häusern an der Sektorengrenze oder bauen Tunnel, um zu flüchten.

Jedoch wird die Flucht von Tag zu Tag immer gefährlicher. Schon während der ersten Tage werden etliche Flüchtlinge bei dem Versuch, die Sektorengrenze zu überqueren, erschossen.
Günter Litwin war am 24. August das erste Fluchtopfer, das von DDR-Grenzeinheiten erschossen wurde.

136 Personen kamen an der Grenze in Berlin um. Sie wurden erschossen oder starben bei dem Versuch, die DDR zu verlassen.
  
Externe Links:
  
135 Meter in die Freiheit - Netzzeitung
Ost-West Love Story in der Zeit des Kalten Krieges
Flucht aus Thüringen 1951 - von Manfred Bresler, DHM Berlin
Grenzkontrollen 1957 - von Christel Dux, DHM Berlin
Erinnerungen an den 13. August 1961 - von Gerda Langosch, DHM Berlin
Mauerbau 1961 - von Christel Dux, DHM Berlin
380.000 Volt Hoffnung - Die abenteuerliche Flucht des Robert Ospald - Flucht aus der CSSR
Flucht aus Rüterberg 1972 - von Dietmar R.
  
Buchvorstellungen:
  
Von hier nach drüben - Grenzgänge, Fluchten und Reisen 1945–1961
Mauerpassagen - Grenzgänge, Fluchten und Reisen 1961-1989
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